Fortbildung „Fachdolmetschen im Ev. Gottesdienst“
Wo stehe ich als Gebärdenspracholmetscherin im Gottesdienst? Besonders, wenn noch 15-20 Besucher sich zum Abendmahl um den Altar stellen? Oder darf ich auf dem Gang zum Grab mit dem Pfarrer vor dem Sarg gehen? Und was ist eine Antiphon? Wie geht ein Wechselgesang? Wird auch das Glockengeläut gedolmetscht? Und was mache ich mit den Liedern?
Viele Fragen, auf die wir hoffentlich einige Antworten geben konnten: vom 18. – 22. April 2016 trafen sich neun Dolmetscherinnen zu einer Fortbildung der DAFEG in Eisenach, um sich fit zu machen für das Dolmetschen bei Gottesdiensten, Trauungen (Hochzeiten), Konfirmationen, Taufen und Beerdigungen. Denn schon seit vielen Jahren werden für solche besonderen Gottesdienste Dolmetscheinsätze von der EKD über die DAFEG bezahlt. Deshalb will die DAFEG auch dieses Dolmetschen besonders fördern.
Im theoretischen Teil des Unterrichts wurde besprochen, wie ein evangelischer Gottesdienst aufgebaut ist und welche Texte dort immer wieder vorkommen. Weiter ging es mit Themen wie die Sakramente: Taufe und Abendmahl sowie mit den Festen Konfirmation, Trauung und Beerdigung. Die Unterrichtenden, Christian Schröder, Andreas Konrath und Lutz Käsemann wechselten sich bei den Vorträgen ab. Bei aller Theorie waren die Übungen aber das Wichtigste.
In Dreiergruppen wurden Teile eines Gottesdienstes vorbereitet. Sich dann aber vor die Kamera zu stellen und nach der Aufnahme das Ergebnis allen Teilnehmenden zu zeigen, das braucht Mut. Doch die Stimmung in der Gruppe war so gut, dass niemand Angst oder Sorgen haben musste. Im Gegenteil: es war so möglich, viel voneinander zu lernen und neue Ideen zu bekommen.
Von besonderem Interesse waren Kirchenlieder – diese in Inhalt, Rhythmus und Form schön zu gebärden, ist eine besonders schwierige Aufgabe. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen und am Ende der Fortbildung konnte jeder „einen kleinen Schatz“ an Gottesdienstgebärden und Liedervideos mit nach Hause nehmen.
Die fünf Tage sind viel zu schnell vergangen. Wie immer war die Unterbringung im Haus Hainstein prima – wunderschön im Wald unter der Wartburg gelegen. Den Dolmetscherinnen und Kollegen ein ganz herzlichen Dank für die super Mit- und Zusammenarbeit und die vielen fröhlichen Gespräche um die Fortbildung „herum“. Es hat viel Spaß gemacht mit euch!
Teilgenommen haben: Nora Leuckfeld (Dresden), Friederike Herzog (Rabenau), Karola Dose (Hamburg), Maria Knoth (Plauen), Mechtild Steuernagel (Putlitz), Kristina Peschel (Zwickau), Elisabeth Steinchen (Gera), Carolin Reuter (Nürnberg), Claudia Thoß (Nürnberg)