Deutschlands erste gehörlose Gehörlosenseelsorgerin
Am 2. April war in Kaiserslautern ein besonderes Ereignis: in einem festlichen ökumenischen und gebärdensprachlichen Gottesdienst wurde Diakonin Josephine Lew (geb. Hoffmann) in ihren Dienst als Beauftragte für Gehörlosenseelsorge in der Evangelischen Kirche in der Pfalz eingeführt.
Endlich gibt es eine taube Seelsorgerin, die erste in Deutschland! Damit setzt die pfälzische Landeskirche
ein deutliches Zeichen für Inklusion und Teilhabe.
Wie Josephine Lew selbst erzählt, hat sie einen langen Weg hinter sich: vom Theologiestudium in Leipzig bis hin zu ihrem Start in der pfälzischen Landeskirche. Viele Herausforderungen hat sie bewältigt, vieles hinter sich gelassen und immer wieder neue Wege gefunden. Respekt!
An ihrer Seite hatte Josephine immer Menschen, die sie begleitet und unterstützt haben. Einige waren zum Gottesdienst gekommen: ihre Familie und Angehörige, aber auch Gäste aus ganz Deutschland — aus Stuttgart und Frankfurt, aus Leipzig und Dresden.
Das Thema des Gottesdienstes war ein Satz aus dem Johannes-Evangelium: "Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht." (Joh. 12,24) — ein sehr schöner gebärdensprachlicher Gottesdienst mit Gebärdenpoesie und einer visuellen Predigt in DGS!
Nach dem Gottesdienst war Zeit für viele Glückwünsche: von der DAFEG, von SeelsorgerInnen aus der pfälzischen Landeskirche und von der katholischen Gehörlosenseelsorge sowie vom Gehörlosenverband. Wir wünschen Josephine Lew für den weiteren Weg Schutz und Begleitung durch Gottes Segen und Kraft und Mut durch den Heiligen Geist. Und hoffentlich gibt es bald mehr taube Seelsorgerinnen und Seelsorger in der EKD!
Kerstin Lechner